Über einen Meter hoch war die Pinn-Nadel direkt an der Ladesäule des „Dörpsmobils“ in der Eiderallee. Sie zeigte während der Europäischen Mobilitätswoche (EMW) im September 2025 deutlich: In Friedrichstadt bewegt sich was! Die schmucke Holländerstadt an der Westküste ist nicht nur ein Tourismusmagnet, sondern hat auch in Sachen nachhaltige Mobilität vorgelegt. Wer das Carsharing-Angebot „Dörpsmobil“ nutzen will, wird im Verein Friedrichstadt Mobil e. V. Mitglied und kann dann bis zu vier Wochen im Voraus das E-Auto buchen. Über eine App lässt sich das Fahrzeug öffnen und schließen. Die Pinn-Nadel ist Teil einer Aktionsbox, die in einem gemeinsamen Workshop von Kommunen des neuen landesweiten Mobilitätsnetzwerks move.SH erarbeitet wurde. Darin befanden sich außerdem Sprühkreide und eine Schablone, mit der „Wandelorte“ markiert werden konnten – Orte, an denen sich in puncto Mobilität etwas zum Besseren gewandelt hat. Friedrichstadt setzte das Equipment beispielsweise an einer Grundschule ein, um einen sicheren Weg für Schulkinder aufzuzeigen und so für die im Zusammenhang mit „Elterntaxis“ entstehenden Verkehrsgefahren zu sensibilisieren.
 
          Uwe Eisenmann, stellvertretender Bürgermeister, erklärt die Motivation der Stadt: „Mit unserer erstmaligen Teilnahme an der Europäischen Mobilitätswoche wollten wir gezielt Aufmerksamkeit für das Thema Mobilität in Friedrichstadt und den umliegenden Gemeinden schaffen. Uns war es wichtig, bestehende Herausforderungen – etwa beim Parkdruck oder bei der Barrierefreiheit – sichtbar zu machen und zugleich Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und sie gemeinsam mit den Menschen vor Ort weiterzuentwickeln.“ Zugleich konnte die Stadt zeigen, was bereits erreicht wurde. Neben dem „Dörpsmobil“ nennt Uwe Eisenmann das Konzept zur Barrierefreiheit in der Altstadt und das neue Elektro-Lastenrad des Bauhofs als weitere Beispiele. „Das sind konkrete Schritte auf dem Weg zur Mobilitätswende in unserer Stadt. Die Woche war auch ein Auftakt für weitere Planungen, insbesondere für ein umfassendes Mobilitätskonzept, das helfen soll, die verschiedenen Erwartungen zum Thema Mobilität in unserer denkmalgeschützten Stadt besser zu steuern und zukunftsfähig zu gestalten.“ Auch Marlene Lorenzen vom mobiliteam by NAH.SH, das die EMW-Aktion innerhalb des kommunalen Netzwerks move.SH koordiniert hat, freut sich über die vielen positiven Rückmeldungen: „Wir wollten Neugier auf neue Angebote wecken. Die move.SH-
Aktion „Wandelorte“ war ein guter Anlass, sichtbar zu machen, was sich in Sachen nachhaltige Mobilität bereits im Land getan hat – und das ist eine ganze Menge! Zugleich konnten wir den Austausch der Mitgliedskommunen im Netzwerk untereinander fördern. So konnten alle voneinander lernen und sich mit Best Practices gegenseitig inspirieren.“
Was ist denn …
… die Europäische Mobilitätswoche (EMW)?
Die EMW ist eine jährliche Initiative der EU. Vom 16. bis 22. September 2025 fand erstmals eine landesweite Aktion unter dem Dach von move.SH statt. 18 Kommunen haben sich daran beteiligt: Bad Bramstedt, Flensburg, Neumünster, Glücksburg, Friedrichstadt, Preetz, Husum, Eckernförde, Elmshorn, die Kreise Schleswig-Flensburg und Steinburg, die Gemeinden Steinbergkirche, Timmendorfer Strand, Trittau, Brokstedt, Ahrensbök, Amt Itzstedt sowie als kommunaler Zusammenschluss die Entwicklungsagentur Region Heide.
… move.SH?
Das erste landesweite Mobilitätsnetzwerk für Kommunen in Schleswig-Holstein bietet seit Frühjahr 2025 ein Forum für fachlichen Austausch. Das Angebot richtet sich an Städte, Gemeinden, Kreise sowie Ämter in Schleswig-Holstein, die ihre Mobilitätsplanung nachhaltig weiterentwickeln wollen. Die Aktion „Wandelorte“ wurde vom mobiliteam by NAH.SH betreut, unter dessen Dach „move.SH“ organisiert ist.
Mehr unter: www.mobiliteam.nah.sh
