Königliche Stadt an der Elbe

Dat schall glücken und dat mutt glücken … und denn schall se ok Glückstadt heten“, beschloss der dänische König Christian IV., als er 1617 den Grundstein für das malerische Städtchen an der Elbe legte. Ob er wohl damals schon ahnte, dass dieses Fleckchen Erde eines Tages bis weit über die Grenzen berühmt für seine jungen Fische sein würde? Seit 1968 finden hier jedes Jahr im Juni die Glückstädter Matjeswochen statt. Mit Musik und Spaßaktionen wird dann der traditionell hergestellte Hering gebührend gefeiert.

Knapp 12.000 Einwohner leben in Glückstadt, der nach Itzehoe zweitgrößten Stadt im Kreis Steinburg. Dank ihrer Nähe zu Hamburg – sie liegt etwa 62 Kilometer nordöstlich der Hansestadt – ist sie ein beliebter Wohnort für Pendler. Mit der Fähre nach Wischhafen besteht außerdem eine direkte Verbindung ins nahegelegene Niedersachsen. Doch nicht nur der berühmte Fisch und die verkehrsgünstige Lage machen das historische Elbstädtchen lebens- und liebenswert. Auch für Freunde von Kunst und Kultur gibt es hier einiges zu erleben.

Los geht’s:
Ein Tag in Glückstadt!

10:00

Glücklich und gestärkt in den Tag

Wie könnte man einen Tag besser beginnen als mit einem guten Frühstück? Dafür haben wir uns etwas ganz Besonderes ausgesucht: „Die Heimat guter Dinge“, so beschreibt sich das „Glückwerk“ in der Fußgängerzone. Nach nur fünf Gehminuten vom Bahnhof stehen wir vor dem hübschen Ladengeschäft. Neben außergewöhnlichen Wohnaccessoires, Geschenkartikeln, Karten und Blumensträußen findet man hier auch Präsentkörbe, gefüllt mit allerlei regionaler und internationaler Feinkost. Doch bevor wir hier noch ausgiebig stöbern, begeben wir uns in die dazugehörige Cafébar und freuen uns bei einem mediterranen Frühstück auf all das, was uns der Tag an der Elbe noch bringen mag …

Glückwerk Ladengeschäft
und Cafébar
Große Kremper Straße 1–3
25348 Glückstadt
Mo–Fr: 8.00–18.00 Uhr,
Sa: 9.00–13.00 Uhr

11:30

Historischer Marktplatz

Ein großer gusseiserner Kandelaber prangt mitten auf dem idyllischen Marktplatz, wo wir unsere Erkundungstour beginnen. Wunderschöne Häuser umranden den Platz, der von dem roten Rathaus und der Stadtkirche dominiert wird. Über das Kopfsteinpflaster wackeln wir ein paar Schritte auf die Kirche zu. Sie wurde 1618 bis 1623 erbaut und ist das älteste Bauwerk Glückstadts. Auf der Spitze des 53 Meter hohen Turms thront eine Figur der Glücksgöttin Fortuna, dem Wahrzeichen der Stadt. Den Markt „in action“ kann man dienstags und freitags erleben, denn dann findet von 8 bis 12 Uhr der Wochenmarkt statt.

Am Markt
25348 Glückstadt

12:00

Auf alten Spuren wandeln

Nur einen Katzensprung entfernt vom Marktplatz befindet sich das Detlefsen-Museum im herrschaftlichen Brockdorff-Palais. Kaum betreten wir die Räumlichkeiten, fühlen wir uns in die Vergangenheit zurückversetzt: Rüstungen, Kanonen und Uniformen aus der Zeit vom Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) bis zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung 1851 erzählen die Geschichte von Glückstadt unter dänischer Herrschaft. Zusätzlich finden in dem Renaissance-Palast regelmäßig Sonderausstellungen zu Kunst und Kultur sowie Lesungen, Konzerte und ein Programm für Kinder statt. Ein Tipp für Heiratswillige: In der „Döns“, einer wunderschönen Bauernstube aus dem 18. Jahrhundert, können Verliebte sich das Ja-Wort geben, bevor sie im Museumsgarten auf ihr Glück anstoßen.

Detlefsen-Museum
Am Fleth 43
25348 Glückstadt
Januar und Februar:
Do, Sa, So: 14.00–17.00 Uhr
März bis Dezember:
Mi–So: 14.00–17.00 Uhr

13:30

Kleiner Stadtbummel

Nach so viel Geschichte begeben wir uns wieder in die Gegenwart und bummeln noch ein bisschen durch die Läden in der näheren Umgebung. Die meisten der hier ansässigen Boutiquen und Fachgeschäfte sind noch inhabergeführt. Von April bis Oktober kann man einmal im Monat auch sonntags durch die Geschäfte schlendern, denn dann heißt es: „Glückstadt macht auf!“ Die Termine hierfür finden sich online unter www.glueckstadt-tourismus.de

Innenstadt
Öffnungszeiten der meisten Geschäfte:
Mo–Fr: 9.00–13.00 Uhr
und 14.00–18.00 Uhr,
Sa: 9.00–13.00 Uhr

14:00

Flanieren am Hafen

Der Hafen von Glückstadt hat Bilderbuchcharakter. Die denkmalgeschützten Häuserfassaden und die Schiffe versprühen einen ganz besonderen maritimen Charme. Er unterteilt sich in den Außen- und den Binnenhafen. Der Binnenhafen führt mitten durch die Stadt. Hier entlang wandern wir nun in Richtung Elbufer. Übrigens: Wer es romantisch mag, sollte hier in den Abendstunden entlangflanieren, dann ist die Stimmung – die Lichter  der Häuser und Schiffe, die sich auf der Wasseroberfläche spiegeln – besonders schön!

Am Hafen
25348 Glückstadt
durchgängig zugänglich

14:30

Die Kunst der Gegenwart

Während wir uns am Vormittag die Stadt vom historischen Blickwinkel aus angesehen haben, zieht es uns jetzt in das Palais für aktuelle Kunst, das direkt in einer der Häuserzeilen am Hafen liegt. Schon von außen beeindruckt uns das imposante Adelspalais, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde und nun ein Ort für wechselnde Ausstellungen nationaler und internationaler Gegenwartskünstler ist. Kunstinteressierte Bürgerinnen und Bürger haben den Verein PAK e. V. im Jahr 2000 gegründet, seitdem zählt er zu den wichtigsten Repräsentanten für aktuelle Kunst in Schleswig-Holstein.

Palais für aktuelle Kunst (PAK)
Kunstverein Glückstadt
Am Hafen 46
25348 Glückstadt
Fr–So: 13.00–17.00 Uhr

16:00

Eine Runde relaxen

Jetzt sind wir wirklich viel gelaufen und auch unsere Füße lechzen nach einer wohlverdienten Auszeit. Hinter dem Deich am äußeren Ende der Hafenmole liegt der kleine Strand von Glückstadt. Hier kann man wunderbar entspannen und allerlei Vögel beobachten, die im Watt und auf der Rhinplate Rast machen, bevor es weiter in den Süden geht. Wir genießen die Stille, die nur durch das Blöken eines vereinzelten Schafes oder das Tuten eines vorbeifahrenden Schiffes unterbrochen wird. Ehe wir uns versehen, werden wir Zeugen eines wunderschönen Sonnenuntergangs an der Elbe. Würde eine leichte Brise und das Knurren unseres Magens uns nicht aus unseren Träumen reißen, könnten wir hier wahrscheinlich noch ewig sitzen und auf das Wasser hinausblicken …

Am Hafen
25348 Glückstadt
durchgängig zugänglich

18:30

Lecker Holsteiner Küche

Bevor wir die Rückreise antreten, wollen wir unbedingt noch ein Restaurant aufsuchen, das wir vorhin schon auf dem Marktplatz entdeckt haben: Der kleine Heinrich. Gemütlicher und schmackhafter kann man einen Tag in Glückstadt wohl kaum ausklingen lassen. In der Gaststätte mit ihrem rustikal-maritimen Ambiente, in der man auf dem „Zwischendeck“ oder dem „Oberdeck“ sitzen kann, wird einheimische Küche nach alten holsteinischen Rezepten serviert. Während wir uns in Zitronenbutter gebratene Matjes mit Pellkartoffeln und Schnittlauchschmand schmecken lassen, stellen wir fest, dass die Stadt ihrem Namen alle Ehre gemacht hat: Wir sind rundum glücklich und zufrieden!

Gasthaus Der kleine Heinrich
Am Markt 2
25348 Glückstadt
täglich ab 11.30 Uhr

Anfahrt mit NAH.SH:

Glückstadt liegt auf der Strecke Hamburg–Itzehoe. Die Bahnlinie RB 61 fährt stündlich vom Hamburger Hauptbahnhof nach Glückstadt. Mit einem Umstieg in Elmshorn hat man Verbindungen nach Neumünster, Kiel und Flensburg. Der Bahnhof von Glückstadt liegt sehr zentral, nur etwa drei Gehminuten vom Zentrum entfernt.