Die herzogliche Wasserstadt

Die Kreisstadt Plön erstreckt sich über eine Fläche von knapp 37 Quadratkilometern, doch nur etwa acht davon sind Landfläche. Der Rest? Seen! Zum Stadtgebiet zählen unter anderem der Behler See, Edebergsee, Höftsee und zumindest anteilig der Kleine sowie der Große Plöner See. Letzterer ist übrigens der größte Binnen­see Schleswig-Holsteins. Nicht nur im Vergleich zur unbebauten Fläche, sondern auch zur Einwohnerzahl von rund 8.900 Menschen ist Plön eine mit Sehenswürdigkeiten reich beschenkte Stadt. Am prominentesten ist das Plöner Schloss: In den Jahren 1633 bis 1636 erbaut, hat es viele Herzöge beherbergt. 1761 bis 1864 fiel das Herzogtum an die dänische Krone, die das Schloss als königliche Sommerresidenz nutzte. Der Ursprung des Namens Plön liegt noch deutlich weiter zurück. Bei der Völkerwanderung des 7. Jahrhunderts gelangten slawische Stämme in die Region und errichteten auf einer Plön vorgelagerten Insel – heute Olsborg genannt – eine Befestigungsanlage. Sie tauften sie Plune, was „eisfreies ­Wasser“ bedeutet.

9.44 Uhr

Was für ein schöner Bahnhof!

Wir geben zu: Schönheit liegt im Auge des Betrachters und wir neigen an dieser Stelle vielleicht zur Übertreibung. Zweifellos aber präsentiert sich der Plöner Bahnhof als außergewöhnlich liebevoll gestalteter Bau, der uns schon auf den ersten Blick verzückt. Das 1886 gebaute Gebäude steht heute unter Denkmalschutz und machte bereits als Kulisse diverser Filme eine gute Figur.

Bahnhof Plön
Bahnhofstraße 14

10.10 Uhr

Kleine Kreuzfahrt

Hinter dem Bahnhof gehen wir linker Hand am Wasser entlang zum Anleger Segelzentrum. Die Große-­Plöner-See-Rundfahrt dauert bei Auskosten der Gesamtdistanz von 24 Kilometern normalerweise zwei Stunden. Coronabedingt musste die Schifffahrtsgesellschaft die Route verkürzen. So schön es an Bord ist: Wir steigen schon an der Prinzeninsel aus, denn wir wollen ja noch möglichst viel von Plön an Land sehen.

Fähranleger Plön Segelzentrum
Fahrtzeiten und aktuelle Hygieneregeln an Bord unter:
www.grosseploenersee-rundfahrt.de

10.45 Uhr

Apfel, Alter!

Leider merkt man immer erst hinterher, was man zu Hause vergessen hat. Heute ist es der Picknickkorb, denn die Prinzeninsel lädt zur Rast auf karierter Decke ein. Doch wir grämen uns nicht lang, entdecken wir doch andere tolle Dinge während unseres halbstündigen Spaziergangs zurück in Richtung Stadt – wie den Alten Apfelgarten. Etwa 140 Bäume alter Apfelsorten finden sich auf dem großen Gelände.

Gartendenkmal Alter Apfelgarten
Zwischen Prinzeninsel und Schlossgarten
Ganzjährig durchgängig geöffnet und kostenfrei

11.15 Uhr

Das grüne Herz des Schlossgebietes

Innerhalb des Schlossgartens fordert zunächst das beeindruckende Prinzenhaus unsere Aufmerksamkeit ein. Hier wohnten dereinst die Söhne des deutschen Kaisers Wilhelm II. Der Garten selbst wurde ab 1730 als streng gezirkelter Barockgarten angelegt. Nachdem er im Laufe der Zeit zu einem dichten Wald zugewachsen war, wurde er im Jahre 1839 gelichtet und fand seine heutige Form als locker geordneter englischer Park.

Schlossgarten
Schloßgebiet 10
Ganzjährig durchgängig geöffnet und kostenfrei

12.00 Uhr

Paradies für Kräuterhexen

Die Kräutermanufaktur in der Alten Schlossgärtnerei hat 2020 ihren Betrieb aufgenommen. Neben leckeren Marmeladen und originellen Sirups gibt es hier frisch Zubereitetes und Geerntetes, je nach Saison: Pestos aus Basilikum, Schnittknoblauch oder Petersilie, Wildkräuter­smoothies, Wildkräutersalat oder Schnittsalat.

Alte Schlossgärtnerei
Kräutermanufaktur
Schloßgebiet 9a
Sa. + So.: 12.00–18.00 Uhr

13.00 Uhr

Schlemmen wie ein Prinz

Nach so viel Bewegung an der frischen Luft knurrt uns der Magen. Frisch darf die Luft gerne bleiben, doch wo stillen wir unseren Hunger? Im Seeprinz! Auf der großen Außenterrasse direkt am Wasser werden wir freundlich empfangen. Vor allem überzeugt das Essen: Matjesfilet mit hausgemachter Soße und Bratkartoffeln sowie Pasta Rustico, gefüllt mit Ricotta und geröstetem Sesam, dazu in Erdnussöl geschwenkte Zucchini und Tomaten. 1 a!

Der Seeprinz
Strandweg 1
Mo.–So.: 10.00–21.00 Uhr

14.30 Uhr

Ein Haus voller Geschichte(n)

Auf dem Vorplatz des Plöner Museums begrüßt uns farbenfroh der Apothekergarten mit rund 100 verschiedenen Kräutern. Im Museum selbst gibt es einiges über die Geschichte rund um Plön, aber auch in ganz Schleswig-Holstein zu lernen. Wie zum Beispiel zu den Holsteiner Glasbläsern – besonders interessant hier: der Nachbau ­einer Waldglashütte. Und auch das Gebäude an sich hat eine bewegte Geschichte.

Museum des Kreises Plön
Johannisstraße 1
Di.–So.: 14.00–17.00 Uhr

16.30 Uhr

Durch Straßen und Twieten

Die Flaneure des 19. Jahrhunderts führten angeblich Schildkröten zu ihren Spaziergängen durch die Metropolen aus. Ganz so entschleunigt muss es sicher nicht sein, doch nimmt man sich die Zeit, kann man auch dem früheren Leben der Bürger in den Straßen der gut erhaltenen Altstadt nachspüren. Besonders einladend ist die Gegend rund um das Museum sowie der Weg durch die Twieten zum Schloss hinauf.

Historische Altstadt
Zwischen Nikolaikirche und Schloss

17.30 Uhr

Prunkvoll und gepflegt

Das Aushängeschild der Stadt ist fraglos das weit über die Region hinaus bekannte Schloss. Imposant thront es auf einer Anhöhe, eingerahmt von der Plöner Seenlandschaft. Im Inneren erwarten uns der mit prunkvollen Kronleuchtern behangene Rittersaal, die herzoglichen Gemächer und die zweigeschossige Kapelle mit freigelegten Wandmalereien aus dem
19. Jahrhundert. Falls keine Besichtigung möglich ist, sind auch die gepflegten Außenanlagen einen Rundgang wert.

Schloss Plön
Schloßgebiet 91
Besichtigung nur im Rahmen von Führungen, Voranmeldung erforderlich

19.00 Uhr

Speisen vom anderen Stern

Wer seinen Tag in Plön besonders lecker ausklingen lassen will, dem sei die Küche von Robert Stolz empfohlen. Der Sternekoch hat in deutschen und skandinavischen Spitzenrestaurants gearbeitet, nun ist er zurück an alter Wirkungsstätte. Mit neuem Konzept: An seinem Esstisch mit Blick in die offene Küche kredenzt er für bis zu 12 Personen ein 6-­Gänge-Menü. In Lockdown-Zeiten bietet Robert Stolz virtuelle Kochkurse an oder zaubert – sofern die Bestimmungen es zulassen – bei den Gästen zu Hause ein Menü.

Robert Stolz – eat.share.live
Markt 24
Nur nach Voranmeldung!
Kontakt und Infos unter
www.robertstolz.de