Zahlen, Daten, Fakten rund um Treibhausgase und Verkehr

Das Land Schleswig-Holstein geht bei der Energiewende voran und hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Es will bis 2020 den Treibhausgasausstoß um mindestens 40 Prozent und bis 2050 um 80 bis 95 Prozent reduzieren, jeweils im Vergleich zu den Werten vom Jahr 1990. Wie ist das zu erreichen? Viele Faktoren spielen in dieser komplexen Materie eine Rolle – Industrie, Landwirtschaft, Konsumverhalten und Ernährung der Verbraucher und vieles mehr. Unstrittig ist: Der Mobilität kommt eine wichtige Rolle zu. Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) hat berechnet, dass der Lebensbereich Mobilität mit deutlich über zwei Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr ins Gewicht fallen, die Ernährung mit eineinhalb Tonnen.

So findet der „Klimagipfel“ im Grunde jeden Tag statt: Er beginnt am Morgen mit dem Weg zur Schule oder zum Arbeitsplatz und endet am Abend mit der Fahrt nach Hause. Denn die Wahl des Verkehrsmittels beeinflusst die CO2-Bilanz erheblich. Der ÖPNV sorgt dafür, dass die Bevölkerung klimafreundlich von A nach B gelangt. Sicher kommt es bei der Klimabilanz von Verkehrsmitteln nicht nur darauf an, was an Emissionen „hinten rauskommt“ – sondern auch, wie Fahrzeuge produziert werden, wie langlebig sie sind, welche Umweltbelastungen bei der Pflege und Wartung entstehen und viele andere Aspekte bis hin zum persönlichen Fahrstil eines Fahrers. Klar ist aber, dass die Auslastung entscheidend ist: Je mehr Menschen pro Fahrzeug mitfahren, desto besser wird die CO2-Bilanz jedes Einzelnen. Auch deshalb ist der Nahverkehr beim Klimaschutz führend. Umso mehr Menschen in Bahn oder Bus einsteigen, desto besser die CO2-Bilanz.

Nach Adam Riese

Etwa 70 Kilometer sind es von Kiel nach Neumünster und zurück. Ein Auto (Benziner, Mittelklasse, Baujahr ab 2014) verursacht bei einem Verbrauch von 5,6 Liter pro 100 Kilometer im Durchschnitt 132,2 Gramm** CO2 pro Kilometer. Mit einem durchschnittlich ausgelasteten Zug dagegen fallen nur knapp 100 Gramm pro Person und Kilometer an. Summa summarum belastet eine Alleinfahrt im Auto die eigene Klimabilanz also mit 9,25 Kilogramm** CO2, eine Fahrt mit dem Zug lediglich mit knapp 7 Kilogramm**.

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Hamburg – Kiel/Flensburg -27.200 Tonnen CO₂ (Jährliche CO₂-Einsparungen durch ÖPNV-Nutzer auf dieser Strecke)
Hamburg – Lübeck -18.600 Tonnen CO₂ (Jährliche CO₂-Einsparungen durch ÖPNV-Nutzer auf dieser Strecke)
Etwa 2/3 der CO₂-Einsparungen verbuchen die Bahnstrecken mit dem höchsten Verkehrsaufkommen.
10-12 Tonnen CO₂ produziert jeder Mensch in Deutschland pro Jahr durchschnittlich.
254.000 Tonnen CO₂ werden in Schleswig-Holstein jährlich durch Bus- und Bahnverkehr vermieden, davon 105.000 Tonnen durch den Bahnverkehr. Das entspricht den CO2-Emis­sionen für Heizen und Strom einer Stadt mit rund 40.000 Einwohnern.
Um 6 kg CO₂ verbessert eine Busfahrt von Niebüll nach Flensburg die persönliche Klimabilanz im Vergleich zur Autofahrt einer einzelnen Person. Das entspricht in etwa der Menge an CO₂, die in 650 Stunden durch den Betrieb einer Energiespar­lampe entsteht.
30 kg CO₂ sind das pro Tag. Nur 2 Tonnen pro Jahr oder knapp 6 Kilogramm am Tag wären jedoch klimaverträglich.