Endlich ist er da! Die ersten Züge der Baureihe FLIRT Akku werden von der nordbahn und erixx Holstein auf den Schienen im Land eingesetzt.

Fesch und elegant zugleich steht er da in seinem seriösen Tiefblau, das durch ein erfrischendes Cyan aufgelockert wird – der FLIRT in seiner dritten und neuesten Auflage der Zugtypenreihe. Wir freuen uns, ihn heute in der Instandsetzungshalle des Herstellers Stadler beschnuppern zu dürfen. Apropos schnuppern: Im Inneren riecht der FLIRT nur nach Neuwagen und auch in der Werkstatt fehlt der an solchen Orten sonst typische Geruch nach Diesel und Öl völlig. Der Hallenboden ist so sauber, als hätten sich die Schwiegereltern zu Besuch angekündigt – kein einziger Ölfleck weit und breit. Kein Wunder: Der klimafreundliche FLIRT wird per Energiespeicher versorgt, im Volksmund Akku genannt. Nach den Dampf- und Diesellokomotiven läuten die batteriebetriebenen Triebwagen eine neue Ära in der Geschichte des Schienenverkehrs ein. Und zwar emissionsarm, denn es findet keine Verbrennung von Kohle oder Treibstoff mehr statt. Stattdessen laden die vier Akkueinheiten ihren Energiespeicher über Oberleitungen, Versorgungsstationen oder die aufgefangene Bremsenergie. Die unter anderem im Fahrwerk des Zuges sichtbaren Akkus werden per Wasserkühlung gehegt und gepflegt, damit ihr Lebenszyklus möglichst lang ist. Auch wenn sie eines Tages nicht mehr stark genug sind für den Personennahverkehr, wandern sie nicht in den Sondermüll, sondern können für andere Zwecke weiterverwendet werden.

Nicht ohne Stolz erzählen die Werkstattmitarbeiten von einer besonders beeindruckenden Leistung des Zugs und seines Kraftzentrums: 10. Dezember 2021 bei Berlin, Temperaturen um den Gefrierpunkt, der Zug wird auf Testfahrt in Richtung Rostock geschickt, in der Hoffnung, 200 Kilometer Reichweite zu schaffen. Es werden genau 224 Kilometer – ein neuer Weltrekord für die am weitesten zurückgelegte Strecke eines Zuges per Akkuantrieb! Und noch einen Vorteil bietet der Akkuzug:

Der Star des neuen FLIRT ist der Akku.

Während herkömmliche Züge, die permanent über die Oberleitung mit Strom versorgt werden müssen, bei Oberleitungsstörungen zum Stehenbleiben gezwungen sind, kann der FLIRT Akku mit seinem aufgeladenem Energiespeicher weiterfahren.

Die Schienenfahrzeuginstandhalter* innen, die eifrig im und um den Zug wuseln, um ihn schnellstmöglich auf die Schiene zu bringen, sind äußerst angetan vom ungewöhnlich sauberen Arbeitsumfeld. Beinahe freundschaftlich wirkt der Umgang mit dem Zug. Anerkennend klopft ihm ein Mitarbeiter auf die Flanke und lobt seine „coole Technik“ sowie die Leichtbauweise aus Aluminium. Noch wird in Kiel am FLIRT Akku Der Star des neuen FLIRT ist der Akku. Immer auf dem Laufenden bleiben: Die aktuellsten Infos zum Akkuzug gibt’s unter: www.akkuzug.nah.sh geschraubt, im kommenden Jahr nimmt Stadler eine große Werkstatthalle in Rendsburg neu in Betrieb, für die das Unternehmen die Belegschaft verstärken will.

Auch aus Fahrgastperspektive ist der FLIRT Akku angenehm: Lassen wir uns in die Sitze fallen, erinnern sie nicht nur im Look, sondern auch in der Bequemlichkeit an die neueren ICE-Wagen. Die Beinfreiheit ist auch für großgewachsene Menschen komfortabel. Es gibt außerdem mehr Platz für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen. Je nach Lichtverhältnissen im Außenbereich reguliert sich die Innenbeleuchtung automatisch, was besonders in der dunklen Jahreszeit angenehm ist. Vier WLAN-Antennen und ein LTE-Router sorgen für ein stabiles Mobilfunknetz, USB-Ladeanschlüsse für das Smartphone gibt es an jedem Platz. All das können Fahrgäste seit Oktober auf der von erixx Holstein betriebenen Strecke zwischen Kiel, Lübeck und Lüneburg sowie zwischen Kiel und Kiel- Oppendorf erleben. Im neuen Fahrplanjahr starten die Akkuzüge auch auf der nordbahn-Strecke zwischen Büsum und Heide. Bis zum Sommer 2024 sollen alle 55 neuen Züge nach und nach auf die Schiene kommen. Na dann: Volle Kraft – pardon: Akkus – voraus!

Immer auf dem Laufenden bleiben: Die aktuellsten Infos zum Akkuzug gibt’s unter: www.akkuzug.nah.sh